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Caro Pier Paolo

Caro Pier Paolo,
heute Nacht habe ich von dir geträumt. Mit dem gewohnten, sanften Lächeln hast du zu mir gesagt: »Hier bin ich!« Dann hast du eine Art malvenfarbene Weste ausgezogen und hinzugefügt: »Es ist heiß.«
Als ich dich umarmen wollte, glücklich, dich wiederzusehen, bist du verschwunden. Am Boden lag noch deine lila Weste. Ich beugte mich vor, um sie aufzuheben, aber auch sie verschwand. An ihrer Stelle sah ich einen erschrockenen Gecko, der auf die Wand zulief.
Es ist so seltsam, dass ich nach all den Jahren im Schlaf noch die Möglichkeit finde, mich an dich zu erinnern und dich zu sehen. Du bist noch immer der junge Fünfzigjährige, mit dem ich in den sechziger und siebziger Jahren befreundet war: der gewandte, sportliche Körper, das ernste Gesicht, nicht mürrisch, sondern nachdenklich, der Blick verträumt, der Schritt entschieden und immer bereit, loszulaufen.
Auch heute Nacht standst du sprungbereit da und hattest einen sanften, fragenden Blick. Den Blick, der mir vertraut war und den ich liebte. Sonderbar, wie sich Freundschaften manchmal durch Blicke ausdrücken.

CHF 29.00

Lieferbar

ISBN 9783858699596
Sprache ger
Cover Pasolini, Briefe, Schwulenhass, Homosexualität, Feminismus, Antifeminismus, Pier Paolo Pasolini, Träume, Erinnerung, Italien, Italien, Maraini Pasolini, Regisseur, Italinische Kultur, italienische Ikone, Italienischer Feminismus, italienischer Film, Mord, Italien, Italienische Filmgeschichte, Mord Pasolini, Pasolini Freundschaft, Briefe Maraini, Italien, Fester Einband
Verlag Rotpunktverlag
Jahr 20221012

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