Der »unter seinem Unglauben leidende Atheist« Ivan erzählt in Dostoevskijs Roman »Die Brüder Karamazov« diese bestürzende Parabel: Dem zurückgekehrten Christus wirft das Oberhaupt der spanischen Inquisition vor, er habe den Menschen mit der sie überfordernden Freiheit zur Entscheidung über Gut und Böse nur Unglück gebracht - Glück und ein greifbares >Paradies auf Erden< gewönnen sie allein durch die Unterwerfung unter eine bevormundende Macht. Die verführerische Argumentation des Kardinals, die stumme Antwort Christi, die Entgegnung von Ivans Bruder: all das berührt bis heute Fragen des Glaubens, der Ethik, der Politik. Einer der tiefsten und vieldeutigsten Texte der Weltliteratur - hier im russischen Original mit Worterläuterungen und einem Nachwort, das die geistesgeschichtliche Dimension erhellt.