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Geschichte

Februar 1986: Gründung der LibRomania als Einzelfirma. Sitz ist Falkenplatz 14 in Bern, im Hause von Verlag und Buchhandlung Haupt. Der frühere Eigentümer der Paul Haupt AG, Max Haupt, gewährt Thomas Liechti in seinem Haus Gastrecht, indem er ihm die Nutzung von Räumen und Infrastrukturen seiner Firma vermietet. Der Name LibRomania soll beide Schwerpunkte des Unternehmens widerspiegeln: Die Manie für die Bücher aber auch das thematische Zentrum der Tätigkeit: Die Verbreitung der Literatur aus den Kulturen der romanischen Sprachen. In diesen ersten Jahren können wir eine breite Basis an Versandkunden aufbauen, die Voraussetzung für die folgenden Schritte sein werden.

Februar 1992: Erste Gehversuche mit einem Ladenlokal. Im Keller an der Münstergasse 35 eröffnen wir eine rein spanischsprachige Buchhandlung. Die anderen für die Schweiz wichtigen romanischen Sprachen, Französisch und Italienisch sind in Bern zu diesem Zeitpunkt noch abgedeckt. Gespräche mit Jaime Romagosa zeigen, dass er sich aus dem Geschäft mit den spanischen Büchern allmählich zurückziehen möchte, um sich aufs Antiquariat zu konzentrieren. Pläne mit ihm am Hirschengraben zu kooperieren scheitern an der daraus entstehenden Mietzinserhöhung.

Mai 1994: Die LibRomania zieht mit dem Zwölferbus in die Länggasse um. An der Länggassstrasse 12 können wir ein ideales Lokal in einem Gebäude mieten, das damals noch dem Lithographenbund gehörte. Sie entscheiden sich nicht zuletzt für uns wegen unserer Nähe zu Ihrem Thema. Endlich im Parterre und ohne Treppenstufe werden wir sichtbarer und sind wieder zu Hause in der Länggasse.

1997: Das Gebäude, in dem sich das Ladenlokal befindet, soll an einen bekannten Immobilienspekulanten verkauft werden. Dank der Unterstützung von Freunden und der geschlossenen Reaktion der ganzen Mieterschaft kann der geplante Verkauf verhindert werden. Kurze Zeit später wird das Gebäude von einer mieterfreundlichen Gewerkschaft (UNIA) übernommen.

November 1998. Das wesentlich grössere Ladenlokal nebenan in demselben Gebäude wird frei und wir können dorthin umziehen. Damit findet auch die Kooperation mit der Firma Haupt ein Ende, die den Platz, den wir für Fakturierung und Versand bis  zu diesem Zeitpunkt noch gemietet hatten, für eigene Bedürfnisse braucht. Eine tolle Zusammenarbeit findet damit ein freundliches Ende.

Endlich befinden sich alle Abteilungen unter einem Dach.

Thematisch hatten wir schrittweise unser Sortiment um französische, italienische, portugiesische  und auch deutsche Bücher erweitert. Die Literaturen und Lehrmittel aus und für die hier wichtigsten romanischen Sprachen sind nun bei uns vereint. Auch personell sind wir seit dem Beginn kontinuierlich gewachsen. Fünf Buchhändlerinnen teilen sich vier Ganztagesstellen.

In den folgenden Jahren wächst die LibRomania kontinuierlich beim Umsatz aber auch beim Personal. Heute beschäftigt der Betrieb elf Personen, die sich knapp sieben Vollzeitstellen teilen.

März 2013: Ein wichtiges Ereignis ist die Schliessung der Romanica in Zürich. Nach kurzen Gesprächen mit den Eigentümern, dem Ehepaar Barth, übernehmen wir Kundenstamm und Kontaktdaten der Romanica und bieten so den Kundinnen und Kunden der Traditionsbuchhandlung aus Zürich eine neue Heimat. Noch häufiger als bisher können wir ab diesem Zeitpunkt Kunden aus der Ostschweiz bei uns begrüssen. Als unterdessen einzige Buchhandlung in der Deutschschweiz mit einem Akzent auf mehreren romanischen Sprachen wird ein Besuch in Bern häufig mit einem Besuch der LibRomania verbunden oder sogar umgekehrt. Innerhalb Berns gehört die LibRomania zum Netzwerk B-lesen, einer losen Verbindung der unabhängigen Buchhandlungen Berns. Das Netzwerk dienst als Forum für Erfahrungsaustausch organisiert gleichzeitig aber auch seit Jahren im Oktober die Lesenacht.

Ab 2015: Die Krise der Branche geht auch an einer Buchhandlung mit vielen Nischenprodukten nicht vorbei. Die Aufhebung der Preisbindung (ab 2007 und bestätig in einer Volksabstimmung 2013) viel mehr noch aber die Aufwertung des Frankens führen zu Turbulenzen. Die Verbilligung der Bücher bei gleichbleibenden Kosten ist ein Problem, das wir mittelfristig lösen müssen. Wie ist noch nicht rundum klar.

Ab 2017: Der Euro hat sich etwas erholt. Die Preise sind nicht weiter gesunken, so dass es von der Ertragsseite her wiederum ein wenig rosiger aussieht. Grösste Konkurrenz für uns sind unterdessen neben den Billigpreisonline-Shops die Angebote von Netflix. Nachdem mir vor ein paar Jahren ein Buchhändler aus der dominikanischen Republik von dieser Konkurrenz erzählt hat, an die ich bis dahin nicht gedacht hatte, fällt mir nun eher auf, wie oft von Serien gesprochen wird, die auf Netflix angeschaut werden. Da der Tag nur 24 Stunden hat, ist diese Konkurrenz ernst zu nehmen. Die unterdessen berühmte Umfrage in Deutschland die einen Rückgang der regelmässigen Leser*innen von 36 auf 30 Mio zwischen 2012 und 2017 bekannt machte, zeigt, dass alternative Freiheitsbeschäftigungen dem Buch das Leben schwer machen. Da wir in der LibRomania stark vom Schulbuchgeschäft abhängig sind, wird die ungebremste Begeisterung der Politiker für die digitalen Unterrichtsformen bei uns Spuren hinterlassen. Schüler*innen an den Gymnasien sprechen sich laut individuellen Umfragen von Lehrpersonen für das Gedruckte aus. Vielleicht werden sie nach dem Hype fürs Digitale dann auch mal angehört.

2018: Seit Jahren nimmt unser Umsatz mit spanischen Büchern kontinuierlich um rund 5% jährlich ab. Dafür wächst die italienische Abteilung erfreulich, mag den Rückgang des Spanischen Umsatzmässig aber bisher nicht kompensieren. Wir lassen uns aber nicht unterkriegen. Seit Anfang Jahr arbeitet neu Tina Herren bei uns. Sie bringt eine riesige Begeisterung für das Buch mit und lässt sich bei uns aktuell zur Buchhändlerin ausbilden. Sie wird mittelfristig für die deutschsprachige Abteilung verantwortlich sein. Madeleine Sturny wechselt ihren Schwerpuntk vom Deutschen ins Spanische. Thomas Liechti gibt "peu à peu" Aufgaben an seine Mitarbeiterinnen ab. Auch wenn noch keine Lust zum Auhören zu spüren ist, wird es doch langsam Zeit, sich über die Zukunft des Betriebes Gedanken zu machen. Wie in den Vorjahren führten wir in der LibRomania wiederum mehrere Lesungen durch, die durchwegs gut besucht wurden. Eine Galerie der Lesungen finden Sie unter der Rubrik Anlässe.