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Seinen berühmten Vortrag über »Politik als Beruf« hielt Max Weger 1919 in München im Rahmen einer Vortragsreihe zur Berufswahl von Studenten. Im Zentrum von Webers Überlegungen steht dabei die ethische Verpflichtung des Politikers, berühmt geworden ist seine Unterscheidung zwischen Verantwortungs- und Gesinnungsethik. In den allgemeinen Sprachgebrauch Eingang gefunden hat auch Webers viel zitierte Schlussbemerkung, dass Politik vor allem »ein ...

Alexandre Dumas der Jüngere (1825-1895) war der Sohn von Alexandre Dumas, dem Autor der »Drei Musketiere«. Mit »Die Dame mit den Kamelien«, die Geschichte einer früh an Schwindsucht gestorbenen Pariser Edelkurtisane, erlebte Dumas 1848 seinen größten Publikumserfolg. Vier Jahre später veröffentlichte er eine ebenfalls erfolgreiche Bühnenversion des Romans, die Verdi als Vorlage für seine 1853 uraufgeführte Oper »La Traviata« diente.

Der schwedische Schriftsteller und Dramatiker August Strindberg (1849-1912) war in seinem Leben drei Mal unglücklich verheiratet. Gleichwohl hat er sich immer wieder in seinen Werken mit den Themen Geschlecht und Ehe beschäftigte. Seine Haltung zu Frauen schwankte dabei zwischen den extrem gegensätzlichen Positionen Hass und Vergötterung. In der vorliegenden Sammlung von Erzählungen variiert Strindberg das Thema Ehe immer wieder und gelangt da...

Der Maler Lovis Corinth (1858-1925) stammte aus Tapiau in Ostpreußen und gehörte zunächst zum deutschen Impressionismus, später wandte er sich dem Expressionismus zu. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit war er auch als Schriftsteller aktiv und veröffentlichte eine Reihe von Büchern. Seine autobiografischen »Legenden aus dem Künstlerleben«, in denen es um seine schwierige Jugendzeit sowie die Münchner Künstlerboheme geht, erschien erstmals 19...

Im Zentrum dieses humoristischen Romans, den Charles Dickens (1812-1870) im Jahr 1837 veröffentlichte, steht der Gelehrte Samuel Pickwick, Gründer und Vorsitzender des nach ihm benannten Pickwick-Klubs. Zusammen mit anderen Mitgliedern des Klubs unternimmt er komische bis absurde Reisen durch ganz England. Die dabei gewonnnenen »Erkenntnisse« werden in Protokollen festgehalten, die den erzählerischen Rahmen des Romans bilden.

Die Bratschistin Natalie Bauer-Lechner (1858-1921) stammte aus Wien und war lange Jahre eine enge Vertraute des Komponisten Gustav Mahler. Ihr zwischen 1890 und 1912 geführtes Tagebuch, das nicht erhalten ist, diente als Vorlage für ihre erst 1923 posthum erschienenen Erinnerungen an Mahler, die einen einzigartigen Einblick in die Persönlichkeit und Arbeit des Komponisten geben. Nachdruck der 1923 in Leipzig erschienenen Erstausgabe.

Peter Altenberg (1859-1919) gilt als der prototypische Wiener Kaffeehausliterat. Zeit seines Lebens verfasste er nur kurz Prosaskizzen in einem ebenso eleganten wie gelassen-impressionistischen Stil, die in ihrer Gesamtheit jedoch ein Sittengemälde der Wiener Gesellschaft vor dem 1. Weltkrieg ergeben. Zu seinen Bewunderern gehörte u. a. Karl Kraus, der 1896 wesentlichen Anteil an der Veröffentlichung dieser ersten Zusammenstellung von Altenbe...

Im Zentrum dieses klassischen Schauerromans von George du Maurier (1834-1896) steht die anziehende, aber völlig unmusikalische Trilby O¿Farrell. Sie gerät unter den unwiderstehlichen Einfluss des abstoßenden Musikgenies Svengali, der sie unter Hypnose zu einem gefeierten Gesangsstar macht. Tatsächlich ist Trilby aber nur noch eine willenlose Marionette in Svengalis Händen, der sich zum Herren über Leben und Tod seines Opfers aufschwingt. 1894 ...

Nikolaj Gogol (1809-1852) veröffentlichte in seiner Frühzeit eine Reihe ländlich-ukrainischer Erzählungen, mit denen ihm der Durchbruch beim Publikum gelang. »Die Geschichte vom großen Krakeel zwischen Iwan Iwanowitsch und Iwan Nikiforowitsch« erschien zuerst in der 1835 veröffentlichten Erzählungssammlung »Mirgorod« und schildert den jahrzehntelangen, immer absurderen Streit zwischen den beiden Nachbarn Iwan Iwanowitsch und Iwan Nikiforowitsc...

Emile Zola (1840-1902) veröffentlichte seinen berühmten Roman »Germinal«, ein Schlüsselwerk des europäischen Naturalismus, im Jahr 1885: Arbeiter streiken gegen die unmenschlichen Verhältnisse in einem französischen Bergwerk. Doch die Streikfront steht nicht geschlossen gegen die Betreiber. Befürworter eines Streiks in der Grube und Gegner des Streiks, die mit der Grubenleitung zu einer einvernehmlichen Lösung kommen wollen, stehen sich unvers...

Eduard Stucken (1865-1936) veröffentlichte seinen mehrteiligen Roman »Die weißen Götter« über den Untergang des Aztekenreichs zwischen 1918 und 1922. Das Werk veränderte die Wahrnehmung der indianischen Hochkulturen in Deutschland nachhaltig: Stucken schildert nicht nur die militärischen Auseinandersetzungen zwischen den spanischen Eroberern und den Azteken, sondern legt nachhaltigen Wert auf die genaue, historisch abgesicherte Schilderung der...

Eduard Stucken (1865-1936) ließ sich 1901 in Berlin als freier Schriftsteller nieder, nachdem er Kunstgeschichte und Ägyptologie studiert und anschließend ausgedehnte Reisen unternommen hatte. Der zwischen 1918 und 1922 veröffentlichte und später überarbeitete mehrteilige Roman »Die weißen Götter«, sein größter Erfolg, schildert in einem prunkvoll ausgemalten Panorama die Eroberung des Aztekenreichs durch Hernán Cortés in den Jahren 1520/1521.

Ludwig Tieck (1773-1853) veröffentlichte diese unvollendete, gleichwohl in sich geschlossene Erzählung 1826 unter dem Eindruck von Walter Scotts Historienromanen: Nach der Widerrufung des Religionsedikts von Nantes und damit der Religionsfreiheit durch König Ludwig XIV. werden die nicht katholischen Hugenotten in ganz Frankreich verfolgt. Der junge Edmund von Beauvais, einst selbst fanatischer Katholik, hat sich zum Hugenotten gewandelt und kä...

Mit seiner 1929 veröffentlichten Biografie des Amerika-Entdeckers Christoph Columbus wollte Jakob Wasserman (1873-1934) das zugleich Heroische und Klägliche des Amerika-Entdeckers deutlich machen. Wie ein »Der Don Quichote des Ozeans«, so der Untertitel, hielt Columbus Zeit seines Lebens daran fest, nicht einen neuen Kontinent, sondern einen neuen Zugangsweg nach Indien entdeckt zu haben, obwohl Brechnungen des Erdumfangs bereits deutlich gema...

Der unermesslich reiche Exzentriker und Schriftsteller William Beckford (1760-1844) schrieb die orientalische Phantasie »Vathek« in einem dreitägigen Schaffensrausch 1783 zunächst auf Französisch. Die Geschichten um den Kalifen Vathek, der sich allen möglichen Ausschweifungen hingibt, darunter die Errichtung eines bis an den Himmel reichenden Turms, gilt als eines der bedeutendsten Werke der schwarzen Romantik und beeinflusste Autoren wie Byro...

Georg Simmel (1858-1918) stellt sich in diesem Buch über Goethe die Frage, »was ist der geistige Sinn der Goetheschen Existenz überhaupt?«, um dann fortzufahren: »Unter geistigem Sinn verstehe ich das Verhältnis von Goethes Daseinsart und Äußerungen zu den großen Kategorien von Kunst und Intellekt, von Praxis und Metaphysik, von Natur und Seele.« Ein ebenso umfassender wie origineller Ansatz zum Verständnis Goethes, der überraschende Perspekti...

Der englische Literaturnobelpreisträger Rudyard Kipling (1865-1936) stammte aus Bombay und wuchs als Kind abwechselnd in England und Bombay auf. Schon mit seinen ersten, ab 1888 veröffentlichten Erzählungen zeigte sich Kiplings unvergleichliches Talent als Autor von Kurzgeschichten. Der skizzenhafte, zugleich sprachlich verdichtete Stil seiner Erzählungen aus dem kolonialen Indien gelten bis heute zu Recht als Höhepunkte der englischen Literat...

Rudyard Kipling (1865-1936) wurde 1907 als erster englischsprachiger Autor mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Den Großteil seines Gesamtwerks machen Kurzgeschichten aus, die durch sprachliche Konzentration bei äußerster Bildhaftigkeit bis heute beeindrucken. Einen Höhepunkt stellen dabei die fantastischen Erzählungen aus Indien dar, in denen der Autor in knapp skizzierte Alltagsszenen unversehens das Unheimliche einbrechen lässt.

Rudyard Kipling (1865-1936) veröffentlichte diesen bis heute populären Roman im Jahr 1901. Hauptfigur ist der irische Waisenjunge Kimball O'Hara, genannt Kim. Aufgewachsen in den Slums von Lahore wird er Agent des britischen Geheimdienstes und erlebt zahlreiche Abenteuer vor dem Hintergrund der russisch-britischen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in Zentralasien, dem sog. »Great Game«.

Mit den grotesk-fantastischen Erzählungen »Dämmerungsstücke« erlebte der Arzt und Schriftsteller Oskar Panizza (1853-1921) im Jahr 1890 seinen Durchbruch beim Publikum. Der Autor sieht sich dabei ausdrücklich in der Traditionslinie von Edgar Allan Poe, dem der Band auch gewidmet ist. Mit dem radikal antikatholischen Bühnenstück »Das Liebeskonzil« provozierte Panizza fünf Jahre später einen ungeheuren Skandal. Seitdem betätigte sich der Autor v...