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Die Sprache des Kindes

Schultze, Fritz

Die Sprache des Kindes

Excerpt from Die Sprache des Kindes: Eine Anregung zur Erforschung des GegenstandesSäuglings schreiben, dessen Lippen eben erst sich nur wie 1*zu einem unbeholfenen Gezwitscher erofinen Aber man denkt wenig daran, die Entwicklungen dieses lallenden Mundes zu beobachten, ihre Eigentümlichkeiten zu erforschen, ihre Gesetze festzustellen, und doch scheint es, als ob von hier aus eine Fülle von Licht nicht blos auf schwierige Probleme der vergleichenden Sprachwissenschaft, sondern auch auf das vielumstrittene Rätsel des Ursprungs und der Entstehung der Sprache geworfen werden könne. Es ist schwer, das Dunkel vergangener Aeonen aufzuhellen aber tritt nicht in jedem Kinde das Wunder der Sprach werdung uns von neuem entgegen? Könnte man hier im Entwicklungsprozess des individuellen Lebens nicht vielleicht die ¿üchtigen Erscheinungen wiedererfassen, die im großen Strome der universellen Entwicklung längst vorüberge rauscht sind? Es scheint mir so, und weit entfernt, alle Aufgaben, welche die Entwicklung der prache des Kindes uns stellt, gelöst zu haben oder auch nur lösen zu können, möchte ich deshalb auf Grund meiner eigenen und und der von andern gemachten, allerdings bis jetzt noch spärlichen Beobachtungen wenigstens eine Anregung zur Bearbeitung des Problems geben, ich möchte die Perspek tiven erö¿'nen, in welche die Kindersprache uns hineinblicken lässt, und, soweit ich es vermag, die Gesichtspunkte auf stellen, unter denen mir der Gegenstand behandelt werden zu müssen scheint.Der Römer nannte den Saugling infans, ein Wesen, das nicht spricht. Warum kann das Kind noch nicht sprechen? Die Frage scheint über¿üssig, ja thön'cht, und doch, sobald wir bedenken, dass diese Frage von den verschiedenen metaphysischen Standpunkten aus verschieden beantwortet werden kann, dass ein Platon sie ganz anders lösen würde, als ein Locke oder ein Darwin, dass gerade in ihr da in der Gewinnung der artikulirten Wortsprache doch erst die eigentliche Menschwerdung beschlossen liegt alle anthro pologischen und psychologischen und damit überhaupt philo sophischen Streitfragen zusammentreffen, ja, wenn Wir bedenken, dass, wenn die Kinder gleich mit vollständiger Sprache geboren würden, dies eine absolut andere als die bestehende Weltordnung voraussetzen würde, sodass mithin die wirklich vorhandene Sprachentwicklung des Kindes auch auf die wirklich existirende Weltordnung mehr als irgend eine andere Erscheinung einen erklärenden und bewemenden Rückschluss gestattet: so wird die Frage jeden Schein von Trivialität verlieren und sich als eine im höchsten Maße tiefsinnige und inhaltsreiche erweisen. Es ist indessen nicht unsere Absicht, all' diese philosophischen Abgründe hier auszumessen wir beantworten die Frage jetzt einfach dahin: Das Kind kann nicht Sprechen, weil es weder körper lich 'noch geistig genügend entwickelt ist. Es gilt nun aber, diesen Satz in seine einzelnen Faktoren aufzulösen.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Lieferbar

ISBN 9780656700943
Sprache ger
Cover Fester Einband
Verlag Forgotten Books
Jahr 2018

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