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Exzentrik und Bürgertum

Brömsel, Sven

Exzentrik und Bürgertum

»Die Natur und die Geschichte bieten uns eine große Anzahl verschiedener Menschen, nicht aber eine Menschheit.« (Chamberlain)
Es wird eine verzweigte Intellektuellen- und Ideengeschichte um 1900 aufgeschlagen. Der Sozialphilosoph - heute aber vor allem als Bayreuther Ideologe und Vordenker Hitlers bekannte - Chamberlain pflegte intensive Beziehungen zu jüdischen Intellektuellen. Erstaunliche Konstellationen zwischen Rassentheorie und Kulturavantgarde werden in einer Zeit lebendig, in der sich antisemitische und zionistische Anschauungen konsolidierten, revolutionär Konservative auf avantgardistische Künstler trafen und sich reformbewegte Sonnenanbeter gleichzeitig links- und rechtspopulistisch orientierten.
Kritische Untersuchungen zu Chamberlain und Persönlichkeiten jüdischer Herkunft sind ein Desiderat. Die Analyse und Auswertung dieser unbekannten Korrespondenzen und Hintergründe zielen in den Kernbereich deutsch-jüdischer Forschung. Die Studie zeigt Chamberlain, der in der kulturellen Szene zwischen 1890 und 1920 eine Schlüsselfigur darstellt, zwischen feingeistigem Austausch mit jüdischen Intellektuellen wie Karl Kraus, Walther Rathenau, Maximilian Harden sowie Martin Buber und antijudaischen Affekten.
Es werden ideologische Implikationen und daraus resultierende Verhaltensmuster aufgedeckt, die in Bezug auf antisemitische Verschränkungen und sogenanntem jüdischen Selbsthass eine lange Vorgeschichte des »Dritten Reiches« belegen.

CHF 41.50

Lieferbar

ISBN 9783943999709
Sprache ger
Cover Kartonierter Einband (Kt)
Verlag Ripperger & Kremers
Jahr 2015

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