Excerpt from Handbuch der Politik, Vol. 3: Die Politische Erneuerung

I. Als nach dem Waffenstillstand und dem Ausbruch der Revolution am 9. November 1918 der Kaiser und König von Preußen seinen Thronverzicht erklärte und am 28. November bestätigte, und ihm darin, mehr oder minder freiwillig, die übrigen deutschen Landesherren folgten, die Republik ausgerufen wurde, hörte das deutsche Kaiserreich zu bestehen auf. Die Träger der politischen Macht wurden zunächstdie Arbeiter-undSoldatenräte, die als ihre Aufgabe bezeichneten, die Errungenschaften der Revolution zu behaupten und aufzubauen, die Gegenrevolution niederzuhalten. Die Exekutive der Republik wurde dem, "Reichskabinett", einer vorläufigen Regierung, dem "Rate der Volksbeauftragten" übertragen, dessen Berufung und Abberufung Sache des Zentralen Vollzugsrates sein sollte, dem auch das Recht der Kontrolle zugewiesen ward. Die in der Zeit vom 16. bis 20. Dezember 1918 tagende Delegiertenversammlung (Reichskonferenz) aller Arbeiter- und Soldatenräte der ganzen deutschen sozialistischen Republik beanspruchte ebenfalls die ganze politische Macht in Deutschland, wiederholte aber den Auftrag zur Ausführung der verwaltenden und auch der gesetzgebenden Gewalt bis zur endgültigen Regelung durch die Nationalversammlung für den Rat der Volksbeauftragten.

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