Sozialraumorientierung lenkt den Blick der Sozialen Arbeit auf die grundlegenden Zusammenhänge räumlicher und sozialer Kontexte. Sie berücksichtigt die strukturelle Verursachung von Hilfenotwendigkeit und bietet zugleich praktische Handlungsperspektiven, die an den Ressourcen der Menschen und ihrem sozialräumlichen Umfeld ansetzen. Der Begriff Sozialraumorientierung ist bereits weit verbreitet und gilt inzwischen als Standard, zeigt jedoch noch einige Unschärfen, die es zu klären gilt.
Das "Handbuch Sozialraumorientierung" liefert für die Umsetzung dieses Anspruchs der Sozialen Arbeit die notwendigen Grundlagen, Handlungsansätze und methodischen Instrumentarien. Nach einer Einführung in das Konzept werden unterschiedliche Handlungsfelder vorgestellt, in denen Sozialraumorientierung bereits eine wichtige Rolle spielt oder zukünftig spielen wird. Hier zeigen sich die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Konzepts nicht nur in der Stadtteil- und Quartiersarbeit, sondern auch in den "klassischen" Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit wie der Kinder- und Jugendhilfe, der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen und mit Familien, mit Menschen mit Migrationserfahrung oder mit Behinderung sowie mit Menschen in prekären Lebenslagen. Auch die Sozialraumorientierung in der Straffälligenhilfe und in der Suchthilfe wird vorgestellt.
Der einheitliche Aufbau der einzelnen Kapitel anhand der Dimensionen des Handlungskonzepts Sozialraumorientierung ermöglicht dabei eine schnelle Orientierung im jeweiligen Handlungsfeld: Vorgestellt werden die Lebensbedingungen und Lebenswelten sowie die Ressourcen und Potentiale der jeweiligen Adressatinnen und Adressaten, die Ermöglichung von Partizipation und Engagement, die Förderung von Kooperation und Vernetzung sowie die konkrete zielgruppenorientierte Projektarbeit im jeweiligen Handlungsfeld und nicht zuletzt die Qualitätsentwicklung und individuellen Finanzierungsmöglichkeiten, die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern zur Verfügung stehen.
Auf diese Weise deckt dieses Handbuch das weite Praxisfeld der Sozialraumorientierung ab und eignet sich gleichermaßen für Studierende der Sozialen Arbeit und für Fachkräfte, die bereits sozialraumorientiert arbeiten oder sich zukünftig damit stärker befassen möchten.