Die genealogische Erforschung der Macht, die Giorgio Agamben 1995 mit Homo sacer begonnen hat, nimmt mit diesem Buch eine entscheidende Wendung: Warum hat in der westlichen Welt die Macht die Form der Ökonomie angenommen? Und: Weshalb bedarf sie der Herrlichkeit, also jenes liturgisch-zeremoniellen Aufwands, der seit jeher um sie betrieben wird?
Um den Monotheismus mit den »drei Personen« zu vereinbaren, entwarfen die Kirchenväter die Trinitätslehre als »Ökonomie« des göttlichen Lebens: als eine Frage der Führung und Verwaltung sowohl des himmlischen als auch des irdischen »Hauses« (griech.: oikía). Agamben zeigt, daß grundlegende Kategorien der modernen Politik - von der Gewaltenteilung bis zur militärischen Doktrin des Kollateralschadens, vom Liberalismus der »unsichtbaren Hand« bis zum Ordnungs- und Sicherheitsdenken - auf dieses theologisch-ökonomische Paradigma zurückgeführt werden können. Die zeremoniellen Aspekte der Macht sind nicht bloß Überreste vergangener Zeiten, sondern bilden - noch immer - ihr Fundament: eine bislang übersehene Genealogie, die die Funktion des Konsenses und der Medien in den modernen Demokratien in einem neuen Licht erscheinen läßt.
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ISBN | 9783518125205 |
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Sprache | ger |
Cover | Herrschaft, Wirtschaft, Giorgio Agamben, Sozialphilosophie, Walter Benjamin, 20. Jahrhundert, Hannah Arendt, Mentalitätsgeschichte, Michel Foucault, Genealogie, Kulturgeschichte, Herrschaft, Westliche Philosophie: nach 1800, Wirtschaftstheorie und -philosophie, Verfassung: Regierung und Staat, Politikwissenschaft, auseinandersetzen, Westliche Philosophie: nach 1800, Wirtschaftstheorie und -philosophie, Kartonierter Einband (Kt) |
Verlag | Suhrkamp |
Jahr | 20100816 |
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