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Identifikationsmöglichkeiten im 14. Jahrhundert am Beispiel des Falschen Woldemar

Metz, Nina

Identifikationsmöglichkeiten im 14. Jahrhundert am Beispiel des Falschen Woldemar

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, 3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaft), Veranstaltung: HS Trügerische Macht - Der Falsche Woldemar und andere Pseudoherrscher, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Pestjahr 1348, dem Jahr des Auftauchens des Falschen Woldemar , erblickte in der italienischen Stadt Lucca der Schriftsteller und Chronist Giovanni Sercambi das Licht der Welt. In einer der 155 Novellen, welche er im Laufe seines Lebens schuf, erzählt Sercambi, wie ein lucchesischer Kürschner, der sich beim Besuch eines Badehauses entkleidete, angesichts seines nackten Körpers von der Angst ergriffen wurde, in der Menge seine Identität zu verlieren. Er heftete daher als Erkennungszeichen ein Strohkreuz an seine rechte Schulter. Als dieses jedoch hinunterfiel, hob es ein Nachbar auf und rief: "Ich bin es, der du bist. Verschwinde, du bist tot!". Der Kürschner war daraufhin überzeugt, gestorben zu sein.
So absurd diese Geschichte auf den ersten Blick auch scheinen mag, so wirft sie doch geradezu ein Schlaglicht auf das von tiefer Unsicherheit geprägte Verhältnis des europäischen Hochmittelalters zu einer Größe, die sich erst in den folgenden Jahrhunderten zur Konstante entwickeln sollte: Die personale Identität. Und so widmet sich die vorliegende Arbeit einem Gegenstand, als dessen improvisierte Form bereits das Strohkreuz des Kürschners gelten kann: Den Methoden der Identitätsfeststellung im Europa des 14. Jahrhunderts.
Mit Rücksicht auf die formalen Grenzen, die eine Studienarbeit jeder substantiierten Auseinandersetzung setzt, erfolgt hierbei eine Verengung der Thematik auf einen historischen Fall, der sich wie die Umkehrung von Sercambis Erzählung liest. Während der Mangel an Identitätsnachweisen für den Kürschner nämlich einem Todesurteil gleichkam, verhalf er dem letzten askanischen Markgrafen Woldemar im Jahre 1348 zu einer spektakulären Wiederauferstehung. Wer die Person war, die als sog. Falscher Woldemar in die Geschichte einging und als eine der mysteriösesten Erscheinungen des Hochmittelalters bis ins 20. Jahrhundert hinein die Belletristik bereicherte, wird sich wohl nie zweifelsfrei klären lassen sind doch aussagekräftige Quellen wie so oft in der Geschichtswissenschaft ein Desiderat. Die Arbeit spielt daher bewusst mit dem Konjunktiv, wenn sie sich der Frage widmet, mit welchen Mitteln man den Falschen Woldemar seinerzeit hätte identifizieren können.

CHF 12.90

Lieferbar

ISBN 9783640676477
Sprache ger
Cover Kartonierter Einband (Kt)
Verlag GRIN Publishing
Jahr 2010

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