Der Band überwindet die gängige Trennung zwischen "formaler" und "materialer" Geschichtsphilosophie. Einerseits zeigt Johannes Rohbeck, dass jede historische Darstellung von bestimmten Methoden des Erklärens und Erzählens geprägt wird, worüber weitgehende Einigkeit besteht. Andererseits weist er gegen den Mainstream der gegenwärtigen Geschichtstheorie nach, dass der Gebrauch historiographischer Methoden - zu denen kausale, funktionale und intentionale Erklärungen gehören - umgekehrt bestimmte Vorstellungen menschlicher Praxis voraussetzt. Die Synthese beider Sichtweisen ist eine integrative Geschichtsphilosophie, welche die wechselseitige Verschränkung von Inhalt und Methode berücksichtigt. Damit erfüllt sie die pragmatische Funktion der Handlungsorientierung, womit sie letztlich zum Bereich der Praktischen Philosophie gehört.