Hans-Martin Hüppis Gedichte kreisen um das Erleben von Alter, Krankheit und Todeserwartung - eine lyrische Situation, in der die Spiegelung der von der eigenen Endlichkeit bestimmten Gegenwart an Kindheit und Jugend ein besonderes Gewicht erhält. Hier thematisiert einer, der den "Jungen Wilden" Philip Larkin verehrt, das "just fade away" eines Bejahrten.

In gereimten wie freien Versen, rhythmisch diszipliniert, antiker Metrik ebenso wie modernen Formen verpflichtet, stellen diese Gedichte bei aller thematischen Homogenität lyrisch vielfältige Gebilde eigener und eigenartiger Prägung dar. So, wenn in "Antike Ode" die Strophe "Jugendbande schlägt alten Mann bewußtlos. / Fast ein Tanz war's, wie sie ihn niederwarfen." mit einer weiteren konfrontiert wird: "Grausam. Aber grausamer für manch alten / Mann die halb ihm lächelnden Lippen junger / Frauen.