Excerpt from Real-Encyclopädie der Gesamten Heilkunde, Vol. 11: Medizinisch-Chirurgisches Handwörterbuch für Praktische Ärzte, Oesophagusoperation-Polygala

Sondenernährung und ernährt lieber den Patienten per rectum und mit Kochsalz infusionen. Nach der genannten Zeit lieber später als früher kann eine nicht zu dicke, weiche Schlundsonde vorsichtig eingeführt werden, und nach 8 - 10 Tagen können die Patienten meist bereits Flüssigkeiten ohne Hilfe schlucken, natürlich mit einiger Vorsicht. Früher mit dem Schlucken zu beginnen, widerrate ich, wenn ich auch zugebe, daß man bei stark heruntergekommenen Kranken gelegentlich genötigt ist, schon früher mit der Ernährung per os zu beginnen. Man muß dann individualisieren, d. H., wenn der Kranke sich bei der Einführung auch eines dünnen (weichen) Schlundrohres sehr sensibel und ungebärdig zeigt und übermäßige Würge bewegungen macht, läßt man ihn lieber schlucken, da dies dann das schonendere Verfahren ist. Läßt sich dagegen der Kranke die Einführung des Schlundrohres leicht und ohne starkes Würgen gefallen, dann ziehe man die Sondenernährung vor, da man dem Kranken auf diese Art sehr viel schneller größere Mengen von Nahrung zuführen kann und den Schlingakt wenigstens zum Teil ausschaltet. Man wird sich aber nicht wundern dürfen, wenn auch bei großer Vorsicht gelegentlich die Naht des Oesophagus nicht vollkommen hält. Die dann entstehende seitliche Fistel heilt meist anstandslos ohne weitere Maßnahmen.

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